Narbenbehandlung
Narben können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Körper verursachen. Dabei kann die Narbenunterspritzung helfen.
Die Methode gehört zur Neuraltherapie.
Ein Lokalanästhetikum (Procain) wird in die Narbe
(intrakutan) gespritzt. Die kurzzeitige Betäubung hat
Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem und kann so anhaltende Nervensignale unterbrechen. Es fördert die lokale Durchblutung und ist entzündungshemmend. Durch diesen Regulationsmechanismus geht die Wirkung der Behandlung über die Dauer der therapeutischen
Lokalanästhesie hinaus.

Was genau macht die Narbenunterspritzung?
Diese Behandlungsmethode macht sich die vernetzten Eigenschaften des vegetativen Nervensystems zu nutze. Durch einen gezielten Reiz, mit Hilfe einer geringen Menge des lokalen
Betäubungsmittels Procain, sollen
bestimmte Nervenverbindungen kurz unterbrochen werden. Durch diesen Regulationsmechanismus soll der Schmerz und die Funktionsstörung dauerhaft verbessert werden.
Häufig fühlt sich das Gewebe nach der Behandlung deutlich weicher und elastischer an, was an der Durchblutungsförderung des Procain liegt.
Bei der Behandlung wird mit einer
feinen Nadel das Procain intrakutan, also in die Haut der Narbe gespritzt. Dabei bildet sich eine kleine
Erhebung, die als Quaddel bezeichnet wird.
Wie wirkt Procain?
Das Procain hemmt die Signal-Leitung in den Nervenzellen durch eine
Blockade der Natrium Kanäle. Diese Hemmung der Nerven-Aktivität ist vor allem bei den sensiblen Schmerzfasern medizinisch relevant. Doch auch motorische, temperatur- und
druckempfindliche Nerven werden so betäubt. Somit wirkt Procain lokal schmerzstillend und durchblutungs- bzw. abheilungsfördernd. Durch die Hemmung der Schmerzfasern sollen so auch chronische Schmerzkreisläufe durchbrochen werden können.
Abbau: Das lokale Betäubungsmittel wird hauptsächlich durch im Blut befindliche Enzyme (Esterasen) und zu einem kleinen Teil auch in der Leber abgebaut. Die nicht mehr wirksamen Abbauprodukte werden dann über die Niere ausgeschieden.
Mögliche Nebenwirkungen
Bei korrekt durchgeführter Injektionstechnik ist die Unterspritzung von
Narben in der Regel eine
nebenwirkungsarme Methode.
Kleinere Blutergüsse im Bereich der Injektionsstellen sind möglich und harmlos.
Im Bereich der Injektionsstelle kann es manchmal zu lokalen allergischen
Reaktionen kommen.
Wenn Sie wissen, dass Sie allergisch auf lokale Betäubungsmittel
reagieren, geben Sie dies immer an!